Populismus und neue Spaltungslinien in Politik und Gesellschaft - ein deutsch-französische Perspektive
Practical information
Die Schwächung der traditionellen politischen Spaltungslinien führt zu einer Neumodellierung des Parteiensystems in Deutschland, das von drei im Bundestag vertretenen Parteien auf sechs angewachsen ist. Die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) liegt in bundesweiten Umfragen bei über 20% und die Landtagswahlen am 8. Oktober in Hessen und Bayern haben ihre Verankerung im Westen des Landes bestätigt.
Die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Jahr 2024 dürften diese Fragmentierungstendenzen bestätigen und durch die Gründung einer neuen linkspopulistischen Partei unter der Führung von Sahra Wagenknecht noch weiter verschärfen.
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, in denen der Populismus bereits stärker etabliert ist, federn die politische Kultur und weitere Strukturprinzipien des politischen Systems in Deutschland bislang in Teilen einen Durchbruch populistischer Strömungen ab. Was sind die Merkmale dieser Strömungen in Deutschland? Welche Hebel können mobilisiert werden, um die Zivilgesellschaft auf beiden Seiten des Rheins zu stärken und welche europäischen Wege müssen im Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament 2024 erkundet werden?
Einführung
Eric-André Martin, Generalsekretär des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa)
Teilnehmer
Prof. Dr. Philip Manow, Professor für Politische Ökonomie des Wohlfahrtsstaates, Universität Bremen
Laurence de Nervaux, Direktorin, Destin Commun, Paris
Markus Hümpfer, Abgeordnete des Deutschen Bundestages (SPD), Mitglied des Ausschusses für Klimaschutz und Energie, Mitglied der Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung im Bundestag
Moderation
Jeanette Süß, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa)
Bei der Ankunft der Teilnehmer wird ein Sandwich-Empfang angeboten
Die Konferenz findet im Hybridformat statt – vor Ort am Ifri (27, rue de la Procession, 75015 Paris)
und virtuell auf der Zoom Plattform
(Am Vortag der Konferenz wird angemeldeten Teilnehmern ein Login-Link geschickt)
Diese Konferenz wird auf Deutsch et en Französisch abgehalten (Simultanübersetzung)
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Ein tief verunsichertes Land – politische Fragmentierung und Polarisierung im Deutschland der Gegenwart
Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober konnte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) beeindruckende Stimmgewinne verzeichnen. In Deutschland sind 54 % der Bevölkerung unzufrieden, bis sehr unzufrieden mit der Demokratie. Diese alarmierende Zahl unterstreicht die wachsende Politikverdrossenheit im Land.