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Wie sich Macron und Scholz auf Trump einstellen

Medienbeitrag |

zitiert von Martin Greive, Gregor Waschinski in

  Handelsblatt
Accroche

Der französische Präsident empfängt den Kanzler im Élysée-Palast. Kurz nach Donald Trumps Amtsantritt suchen beide den Schulterschluss.

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Paris. Als beide ihre Pressestatements im großen Spiegelsaal abgegeben haben, klopft Emmanuel Macron Olaf Scholz auf die Schulter, legt seinen linken Arm auf den Rücken des Kanzlers und führt seinen Gast so hinaus aus dem Élysée-Palast zum gemeinsamen Mittagessen. An Tagen wie diesen haben auch kleine Gesten immer eine hohe Symbolkraft. Das demonstrative Schulterklopfen ist ein Zeichen an den neuen Amtsinhaber im Weißen Haus: Die beiden mächtigsten europäischen Nationen stehen zusammen.

So ähnlich hatte es auch der Kanzler kurz zuvor formuliert. „Die neue US-Administration unter Donald Trump wird, so viel ist jetzt schon klar, eine Herausforderung“, sagt Scholz. Er stockt dabei kurz, sodass jedem klar wird: Diese diplomatische Formulierung ist eine maßlose Untertreibung. „Unsere Haltung ist dabei klar: Europa ist ein großer Wirtschaftsraum. Wir sind stark, stehen zusammen“, spricht Scholz weiter. Auch Macron unterstreicht: Einheit, Ambitionen und Unabhängigkeit der Europäer seien „die einzige Antwort auf die Zeiten, die für uns begonnen haben“.

Offiziell reiste der Kanzler anlässlich des deutsch-französischen Tags nach Paris, der an den am 22. Januar 1963 unterzeichneten Freundschaftsvertrag der Nachbarländer erinnert. Doch zwei Tage nach Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus war das Treffen natürlich die Gelegenheit für einen Schulterschluss gegenüber dem US-Präsidenten, der die Europäer mit seiner „America first“-Politik vor große Herausforderungen stellt.

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„Der Besuch von Scholz ist etwas überraschend, vor allem, da es seit dem Ende der Ampelkoalition keine Lebenszeichen für die deutsch-französischen Beziehungen gegeben hat.“

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Paul MAURICE
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Generalsekretär des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa) am Ifri

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Zwar finde der Besuch am „symbolischen Datum“ des Élysée-Vertrages statt. Es sei aber selten, dass an diesem Jahrestag ein rein bilaterales Mittagessen ohne gleichzeitigen deutsch-französischen Ministerrat oder einen Festakt stattfinde. Für Maurice hat das Treffen daher den Charakter eines „Abschiedsessens“, da Macron und Scholz bewusst sein dürfte, dass der Kanzler bald nicht mehr im Amt sein könnte.

Aus dem Élysée-Palast verlautete, dass das Treffen die Bedeutung der Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich für ein „starkes und souveränes Europa“ unterstreichen solle. Die transatlantischen Beziehungen seien wichtig, die EU müsse aber auch „ihre eigenen Interessen und Werte“ verteidigen.

Das gilt gerade für die kommenden Jahre. Die Europäer stellen sich auf vier konfliktreiche Jahre mit Trump ein. Unter der neuen Regierung in Washington stehen nicht nur die US-Hilfen für die Ukraine im Krieg gegen Russland, sondern auch das amerikanische Sicherheitsversprechen in der Nato infrage. Der Kanzler betonte daher in Paris, dass die Nato „zentraler Garant für die Sicherheit in Europa und der transatlantischen Beziehungen“ sei.

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Martin Greive, Gregor Waschinski

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