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Der Aufstieg der AfD und die Wahl der Radikalität

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Notes du Cerfa
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Accroche

Nach ihrer Gründung 2013 hat sich die AfD im Zuge von Krisen kontinuierlich radikalisiert. Seit dem massiven Zustrom von Migranten nach Deutschland 2015/2016 positioniert sie sich als virulente Anti-Migrationspartei und baut ihre Stellung im politischen System Deutschlands, insbesondere in den Parlamenten, stetig aus. Zwar ist sie vor allem in den östlichen Regionen, wo sich ihre wichtigsten Hochburgen befinden, stark verankert, doch zieht sie auch im Westen immer mehr Wählern an. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer globalen Normalisierung der extremen Rechten und eines nationalen Kontextes, der von einer starken wirtschaftlichen und politischen Destabilisierung geprägt ist. 

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Potsdam, Deutschland - 12. Januar 2025: Wahlplakat der AfD für die deutsche Bundestagswahl 2025, das die Spitzenkandidatin Alice Weidel zeigt
Potsdam, Deutschland - 12. Januar 2025: Wahlplakat der AfD für die deutsche Bundestagswahl 2025, das die Spitzenkandidatin Alice Weidel zeigt
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Umfragen zufolge könnte die AfD bei den Parlamentswahlen am 23. Februar 2025 ein noch nie dagewesenes Ergebnis erzielen. Obwohl sie durch einen antiextremistischen Konsens von der Macht ferngehalten wird besitzt die AfD eine gewisse Wirkmacht: Sie hat ihren Einfluss in vielen politischen und öffentlichen Institutionen ausgeweitet und besetzt dank ihrer Verbindung zu radikal-nationalistischen Kräften auch den vorpolitischen Raum. Der laufende Wahlkampf dient ihr als Vehikel, um ihr ethno-nationalistisches Programm zu verbreiten, das auf einem EU-feindlichen, rassistischen und sicherheitsorientierten Souveränismus, einem unsozialen Wirtschaftsliberalismus sowie einem ultrakonservativen Gesellschaftsmodell beruht. Es wird von einer Kanzlerkandidatin, Alice Weidel, getragen, deren Profil innerhalb der AfD ausgesprochen untypisch ist. Sie wird von ihren Anhängern für ihre „disruptive“ Kommunikation verehrt, führt eine sehr kontrollierte Kampagne und profitiert sowohl von mächtigen ausländischen Unterstützern als auch von der extremen Polarisierung der politischen Debatte über die Migrationsfrage in Deutschland.

Valérie Dubslaff hat in Germanistik und Zeitgeschichte promoviert und ist Absolventin der École Normale Supérieure. Seit 2018 ist sie Dozentin für deutsche Zivilisation an der Universität Rennes 2/ERIMIT. Ihre Forschungsarbeiten befassen sich mit der Geschichte der Frauen und der Geschlechterverhältnisse sowie der Entwicklung der extremen Rechten in Deutschland nach 1945.

 

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Notes du Cerfa, Nr. 184, Ifri, Februar 2025

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Der Aufstieg der AfD und die Wahl der Radikalität

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Verwandte Zentren und Programme
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Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa)
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Das Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa) wurde 1954 durch eine zwischenstaatliche Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich gegründet, um die Kenntnisse über Deutschland in Frankreich zu vertiefen und die deutsch-französischen Beziehungen, einschließlich ihrer europäischen und internationalen Dimensionen, zu analysieren. Durch seine Konferenzen und Seminare, die Experten, politische Entscheidungsträger, hochrangige Funktionäre und Vertreter der Zivilgesellschaft beider Länder zusammenbringen, fördert das Cerfa die deutsch-französische Debatte und regt politische Vorschläge an. Es veröffentlicht regelmäßig Studien in zwei Reihen: den « Notes du Cerfa » und den « Visions franco-allemandes ».

Das Cerfa unterhält enge Beziehungen zu deutschen Stiftungen und Think Tanks. Neben seiner Forschungs- und Debattenarbeit fördert das Cerfa die Entstehung einer neuen deutsch-französischen Generation durch originelle Kooperationsprogramme. So führte das Cerfa 2021-2022 ein Programm über Multilateralismus in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paris durch. Dieses Programm richtete sich an junge Fachkräfte aus beiden Ländern, die sich im Rahmen ihrer Tätigkeiten für die Herausforderungen des Multilateralismus interessieren. Es umfasste eine breite Palette von Themen im Zusammenhang mit Multilateralismus, wie internationalen Handel, Gesundheit, Menschenrechte und Migration, Nichtverbreitung und Abrüstung. Zuvor hatte das Cerfa am deutsch-französischen Zukunftsdialog teilgenommen, der von 2007 bis 2020 gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung geleitet wurde, sowie an der Gruppe Daniel Vernet (ehemals Deutsch-Französische Reflexionsgruppe), die 2014 auf Initiative der Stiftung Genshagen gegründet wurde.

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Am 23. Februar 2025 waren fast 60 Millionen Wähler aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Diese Wahlen werden auch eine neue Regierung in der größten Volkswirtschaft Europas hervorbringen. 

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Mit einer Wahlbeteiligung von 82,5 % hat Deutschland die höchste Beteiligung seit 1987 verzeichnet – ein Anstieg um 6,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021. Wie schon damals hat die hohe Wahlbeteiligung vor allem der Alternative für Deutschland (AfD) genutzt, die viele frühere Nichtwähler mobilisieren konnte. Viele Wähler wollten mit ihrer Stimme die scheidende Regierung abstrafen, deren Zustimmung vor dem Bruch der Koalition im November 2024 nur noch bei 14 % lag. Deutschland steuert nun aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD zu – die Sondierungsgespräche haben am 28. Februar begonnen.

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Accroche

Auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden im November 2024 kürten die Delegierten Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten für die vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025. Die vor fünfundvierzig Jahren gegründete Protestpartei ist heute fest in der deutschen politischen Landschaft etabliert. Nach dem Zusammenbruch der Ampelkoalition setzen die Grünen auf einen personalisierten Wahlkampf und bedienen einen optimistischen Diskurs, der auf die Gewährleistung eines guten, sozialen und gerechten Lebens ausgerichtet ist.

Annette LENSING
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Potsdam, Deutschland - 12. Januar 2025: Wahlplakat der AfD für die deutsche Bundestagswahl 2025, das die Spitzenkandidatin Alice Weidel zeigt
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